Sing, work, drive, eat, meet, hike, sleep, repeat …

Oktobertour mit den Songs of Love & Peace, unterwegs mit Ricardo Volkert & Friends

Der Vorteil der Freiberuflichkeit ist ja, dass man sich zeitlich selbstbestimmter und freier durch’s Jahr bewegen kann. Aufträge, Herzensprojekte, private Anlässe, Partnerschaft, Freundschaften und Reisewünsche werden aufeinander abgestimmt, schön über die Monate verteilt, nie zu viel, immer moderat, ohne Stress. Theoretisch. Praktisch …

… klappt das natürlich nicht (immer). Auch wenn weder abgezählte Urlaubstage oder Urlaubssperren einem die Planung vereiteln, so ist es doch nicht zu verhindern, dass Projekte sich zeitlich überschneiden, Aufwände aus dem Ruder laufen und generell Unerwartetes ins Leben grätscht.

Zudem hab ich dieses „Generalisten-Dilemma“ bzw. den Fluch und Segen verschiedener Interessen und Talente. Wenn man als Selbstständige nämlich in eher unterschiedlichen Themen und Projekten engagiert ist, sind Umstände manchmal schwer vereinbar, wie zB das Setup einer Musiktour (zeitliche Absprachen schwankend, eher laut, Orte mit schlechtem Netz) mit den Notwendigkeiten einer remote Projektleitung (exzellentes Netz, konzentrierte Atmosphäre, ständige Erreichbarkeit), oder der Schnellhilfe bei Websiteprojekten und Grafikaufträgen (Zeit, Rechnerkapazitäten, Festplattenzugriff). Wenn dann noch die Liebe zu Natur und Bergen (örtliche Nähe, Wetter, Tageslicht) sowie Familie, Freunde und Kultur (zeitliche Verfügbarkeiten, Öffnungszeiten, persönliche Umstände) integriert werden wollen, wird’s herausfordernd.

Doch wenn man schön durchlässig und flexibel bleibt, klappt auch das. So ist der Rechner immer anbei, ob morgens in einem Café in den Bergen, tags im Auto zur Videokonferenz vor dem Soundcheck oder abends bei Muttern im Wohnzimmer, Mails und Anrufe werden jederzeit erledigt, Naturausflüge und Treffen mit Freunden spontan integriert, Ausstellungen und Besichtigungen on the fly mitgenommen.

Auszeiten gibt es dabei wenig – dafür werde ich reich beschenkt mit intensiven Erlebnissen und berührenden Begegnungen. Manchmal stresst es, aber ich möchte nicht tauschen. Denn genau so mag ich das. Ich fühl mich privilegiert, mein Leben als Sängerin mit dem einer Kommunikationsstrategin, Nachhaltigkeitsmanagerin und Organisationsentwicklerin, der Tochter, Nichte, Tante, Schwester, als Partnerin, Freundin und Naturliebhaberin verweben zu können. Ich bin Viele und hab ja nur dieses eine Leben.