Ich darf jetzt offiziell nachhaltig managen 💪🍃

Denn seit vergangener Woche bin ich geprüft in strategischem Nachhaltigkeitsmanagement für Kultur, Bildung und Medien!  Der dreimonatige Kurs wird vom Institut für Zukunftskultur angeboten und bietet in 10 Online-Modulen einen praxisnahen Einstieg, um Organisationen bei der Einführung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu beraten und begleiten.

Damit schließt sich der Bogen zurück zu meiner Gemüsegärtnerlehre, die ich 1986 absolviert hatte, weil ich beim Jobben in einer Werkstatt für Behinderte so viel Spaß und Sinn beim Arbeiten empfand, dass ich bat, mich in „irgendwas“ auszubilden, damit ich bleiben kann. Man stellte daraufhin einen Gärtnermeister (für meine Lehre) an, die Gärtnerei wurde Naturlandbetrieb und meine „Ökolaufbahn“ begann – und hörte irgendwie nie mehr auf. Der enthusiastische Beginn hatte sehr viel mit dem engagierten Meister zu tun, aber auch mit dem grandiosen und lustigen Team aus Zivildienstleistenden, GärtnerInnen, SonderpädagogInnen und dem Tatendrang von Twens in heiterer Gruppendynamik – will heißen, wir haben ständig die Welt gerettet. Jede Idee, die wir beim Kompostschaufeln, Unkraut jäten, Trecker fahren, Salat pflanzen und Kohl ernten hatten, war elementar und musste umgesetzt werden zum Wohle der Menschheit. Na immerhin haben wir München mit den ersten Ökoständen auf Wochenmärkten beglückt und am Viktualienmarkt das erste Biogemüsehäuschen eröffnet (das war eher kontraproduktiv, das führ ich nicht weiter aus). 

Ich war seitdem in der ein und anderen Branche und Funktion tätig, blieb aber immer „Ökotante“, egal, wo ich landete. Wurde in jedem Betrieb ruckzuck Nachhaltigkeitsbeauftragte, mal gefragt, mal ungefragt, nie wirklich formell. Aber es ist in meiner DNA und dringt ohnehin immer durch. 

Umso besser also, dass ich jetzt mit dem amtlichen Nachweis auf meine Mission gehen darf. Und da ich Prozessbegleitung und Organisationsentwicklung wirklich gern mache, kann ich das nun auch mit dem relevantesten Thema unserer Tage verbinden. Mit dem Begriff „Nachhaltigkeit“ ist ja nicht nur die ökologische, sondern auch die ökonomische und soziale Nachhaltigkeit gemeint, 360° also. Wir können ja auch nur mit ganzheitlichem Denken und Handeln die Welt retten, naja – uns.

So beschreibt das Institut für Zukunftskultur sein Angebot auf seiner Website und als frisches Mitglied des Kollektives teile ich das auch hier:

„Wir unterstützen Organisationen aus Kultur, Bildung und Medien in ihrer Transformation zu mehr Nachhaltigkeit, um eine lebenswerte, gerechte Welt für uns Alle zu erhalten. Unsere Zusammenarbeit basiert auf Kooperation, Wesentlichkeit und Haltung – wir arbeiten auf wissenschaftlichen Grundlagen und wirkungsorientiert. Nachhaltigkeit denken wir ganzheitlich in ihren Dimensionen ökologisch, ökonomisch und sozial!“

Und P.S. der Prüfungstag war im Nirgendwo, einem sehr empfehlenswerten Ort mitten in Berlin (hinterm Berghain). Eine sehenswürdige Natur- und Lernoase – ob zum arbeiten oder Geburtstag feiern – rund um einen ehemaligen Lokschuppen mit Workshop-Logistik.