Online Workshops halten darüber, wie man Online-Workshops hält – dank unserer erfolgreichen Juni-Veranstaltungen für die GEW Berlin darf ich gemeinsam mit Tom Ritschel
für den GEW Landesverband und die GEW Rheinlandpfalz weitere Schulungen durchführen. Stramme 8 Stunden jeweils sind gewünscht, daher leiten und begleiten wir so anregend und interaktiv wie möglich durch die Kultur der Digitalität, interaktive Methoden, Plattformen und Tools, gemeinschaftsfördernde Moderation und Gestaltung – kurz: durch Formen digitaler Gastgeberschaft.
Die 3 Workshops sind so unterschiedlich wie die teilnehmenden Personen, obwohl wir grundsätzlich einem Konzept und einer Vorgehensweise folgen. Ich lerne dabei mindestens so viel wie die TeilnehmerInnen (die laut Feedback durchaus was mitnehmen konnten), eine Erkenntnis ist die wichtigste: es gibt sie, die „digitale Nähe“. Wir müssen dafür auch nicht wirklich mehr investieren als analog, es mag uns allerdings so erscheinen, da wir im Analogen oft ganz schön schlampen. Da übergehen wir gern mal Impulse, sind weniger achtsam, „kümmern“ uns weniger, kommunizieren weniger einladend, investieren also tatsächlich weniger. Klar kommt uns das im Digitalen dann anstrengender vor. Denn wir müssen uns mehr bemühen, unser Gegenüber zu „lesen“ und zu spüren, da wir online manche Gefühlsregung noch nicht so gut interpretieren können. Das macht uns unsicherer, wir können unsere Wirkung nicht so gut einschätzen, daher schauen wir mehr darauf , wie es anderen geht, fragen nach ihrer Meinung, laden sie ein, sich mitzuteilen. Ein Kommunikationsakt, den wir in analogen Zusammenkünften auch mal weglassen, da wir vermeintlich gut sehen, spüren, einschätzen können, was gerade bei den anderen los ist.
So gesehen ist eins meiner Fazits für dieses Jahr: nicht schlimm, dass wir dabei Anstrengung empfinden, es ist ein wichtiger und sinnvoller Aufwand. Es bringt uns zu mehr Achtsamkeit und Aufmerksamkeit. Eine gute Investition für soziale Nähe bei körperlicher Distanz.