In allem was wir tun, agieren wir – bewusst oder unbewusst – in und mit Systemen. Je bewusster, desto idealer, denn desto eher steuern wir dabei (und nicht umgekehrt). Auf Wikipedia findet sich dazu sehr treffend: „Die Systemsteuerung ist bei Computern (…) ein zentrales Hilfsmittel, um die Einstellungen den persönlichen Bedürfnissen anzupassen.“
Um mich zu steuern, muss ich wissen, wohin ich will, was ich dort will – idealerweise auch warum. Was sind meine persönlichen Bedürfnisse, was brauche ich, was treibt mich, zieht mich? Ich muss mein eigenes System (er)kennen, um die Einstellungen entsprechend vornehmen zu können. Das ist schon ’ne Menge (Reflektions)Arbeit. Aber dann begegne ich unterwegs (beim Leben) ja ständig weiteren Systeme um mich herum. Wer oder was nimmt dann die Einstellungen vor, wie stimme ich, wie stimmen sich Systeme aufeinander ab? Und warum tun sie das, wie sie das tun? Was wirkt worauf wie? Das frag ich mich zeitlebens und zwischendurch auch andere (-> Seminar, Workshops, Unterlagen).
Kein Wunder also, dass mich mindestens genauso lange das Interesse für das Systemische und die systemische Herangehensweise in der Psychologie und Pädagogik begleitet, schon in meiner Arbeit mit Behinderten nahm ich an Fortbildungen dazu teil. Und die Dynamik von Gruppe fand ich immer besonders spannend. Logisch also eigentlich, dass ich im Januar eine Ausbildung zur Systemischen Organisationsentwicklerin begonnen habe, bei Simon, Weber und Friends. (Und seitdem frage ich mich, warum erst jetzt?)
Coronabedingt mussten wir die Präsenztreffen zur Ausbildung aussetzen und machen dafür seit einigen Wochen regelmäßige Onlinetreffen mit exemplarischer Fallarbeit, unserem fleißigen Dozenten Gerhard Krejci sei Dank. Das hilft sehr, den inhaltlichen Faden zu halten, zudem freu ich mich tatsächlich, dass auf diese Weise die Ausbildung nicht schon im Juli, sondern erst im Oktober fertig sein wird.
Dann hab ich noch länger Zeit, mich daran zu gewöhnen, dann offiziell ‚Beraterin‘ zu sein. Meine Meinung zu Coaches & Co ist durchwachsen, vor allem die schiere Menge fand ich schon immer irritierend. Aber ich nehme die vorauseilende Skepsis vor dem eigenen Wirken, der eigenen Wirkung zur Motivation, bescheiden zu bleiben – against Selbstüberschätzung. Auch wenn Demut ja eher ein Imageproblem hat und keine knaller Werbestrategie ist.
Sagt die Beobachterin beim Beobachten ihrer Wirklichkeitskonstruktion.
P.S. Ach, und wer sich fragt, was das Titelbild dazu soll, – ich sag nur Märchen, Narrative und ihre Nutzung, Abwandlung, Umdeutung, Vermarktung. Da wirken auch einige Systeme …